Donnerstag, 25. Juli 2013

Blood Bowl: Ein Stadion muss her!

Der Online-Händler meines Vertrauens machte mich vor kurzem auf das PC-Spiel "Blood Bowl" aufmerksam: "Leute, die das Buch gekauft haben, kauften auch..." Das Spiel war günstig, also habe ich es bestellt und bin seit dem infiziert. Ich muss ein Blood Bowl Team aufstellen und ein paar Knochen auf dem Weg zum Pokal brechen, dachte ich mir. Denn was mich Abende am PC fesselt, hat bestimmt auch das Potential mich an den Spieltisch zu bringen. Nach eingehendem Studium der Teams und ihrer Eigenschaften entschied ich mich für ein Chaos-Team. Ganz unabhängig von den Spielern macht das Spiel aber sicher nur dann Spaß, wenn man die etwas verrückte Stimmung des Systems aufgreift und in einem passenden Stadion spielt...


Diese Version ist relativ einfach und kostengünstig. Wie ich es gebaut habe, könnt ihr hier lesen:

Mein persönliches Sommer-Projekt begann mit der Frage, was für eine Art Stadion ich haben wollte. Klar, ein Gras-Tribünen-Anzeigetafel-Ding hatte ich schon gesehen. Das passt bestimmt gut zu einem Menschen-Team, aber nicht zu meinen Karkland Corsairs. Ich fragte mich, was würden Tiermenschen ihren dunklen Göttern wohl für ein Stadion bauen. Mir kamen verschiedene Dinge mit dunklen Bäumen und Blutopfern in den Sinn, aber am abgedrehtesten fand ich die Idee eines gigantischen Opferaltars in einem See aus Blut. Inspiriert von den Atzteken-Ballspielen könnte man hier das Verliererteam den Göttern opfern. Und man sollte auch besser nicht vom Spielfeldrand fallen...

Ich hatte schon so den Gedanken, dass sich eine Styrodur-Dämmmatte ganz gut als Unterlage für ein Spielfeld machen würde. Den Rest darum herum könnte man mit Wassereffekt ausgießen. Spieler müssten von der Bank zum Spielfeld einen kräftigen Sprung machen, um nicht in die rote Brühe zu fallen.

Grundlage für die Platte ist ein Brett aus Pressspan, Dicke 10 Millimeter, Maße 90x75cm aus dem örtlichen Baumarkt. Da ich ja irgendwann mal etwas ausgießen wollte, musste der Rand, ähnlich wie bei einem Tablett, erhöht sein. In dieser Größe wird man wohl kaum ein geeignetes Tablett finden, also muss man selbst den Hammer schwingen.

Es empfiehlt sich dabei, zu leimen und zu nageln, um maximalen Halt zu bekommen und das Spielfeld so gleich zu versiegeln. Das Resultat sieht dann so aus:


Als nächstes müssen alle erhöhten Bereiche, also alles was später aus dem "Wasser" gucken soll, eingezeichnet und dann aus dem entsprechenden Material ausgeschnitten werden. Ich entschied mich für eine 20 Millimeter Dämmplatte mit strukturierter Oberfläche. So kann man sich das Strukturieren in einem späteren Arbeitsschritt sparen. Natürlich kann man auch glattes Material nehmen und eine Struktur nach eigenem Wunsch aufbringen. Ich hatte da an Strukturmatten aus dem Eisenbahn-Modellbau gedacht, diese waren mir aber zu klein, zu teuer und nicht ideal geeignet. Beachten muss man, dass der Aufbau nicht höher als der Tablett-Rand ist, da sonst beim Transport leicht Beschädigungen am ja doch recht weichen Spielfeld-Material entstehen.


Außerdem sollte man sich Gedanken darüber machen, wie man die Dämmplatte gut und gerade schneidet. Ich habe eine Stichsäge beutzt, aber das ist nicht ganz ungefährlich.

Dann kommt die Spielfeld-Struktur. Ich hatte darüber nachgedacht, Vierecke und Seitenbegrenzungen aus Gussrahmenresten zu bauen. Meine Berechnung ergab aber, dass ich knapp 400 Stück brauchen würde und schon nach 100 taten mir die Finger weh. Außerdem sollte man nicht glauben, wie wenig Kreuze in GW-Gussrahmen sind. Deshalb kam ich zu dem Schluss, das Spielfeld direkt in die Platte zu schneiden. Hier ist das richtige Werkzeug gefragt. Ist das Messer zu scharf, entsteht ein zu glatter Schnitt, der nach der Bemalung kaum noch auffällt. Ist die Klinge zu stumpf, reißt die Oberfläche, was dann auch nicht gut aussieht. Ich habe schließlich eine relativ stumpfe Klinge genommen und die Schnitte anschließend mit einem Bleistift eingedrückt.


Seitenteile und Line of Scrimmage sind jedoch mit Gussrahmen-Ecken verstärkt.


Damit ist das Spielfeld schon fast fertig. Auf den Bänken herrscht hingegen noch gähnende Leere. Hier habe ich einen extra Zähler für die Runden für jedes Team angelegt. Daneben entstand eine Art Opferbrunnen in den die Spieler ihre Wiederholungswürfel legen können. Mir kam der Gedanke spaßig vor, dass man trainieren kann, um besser zu werden, aber auch während des Spiels ein Opfer an die dunklen Götter darbringen.


Am Ende werden dann alle Ränder mit selbst-geschnittenen Papp-Kacheln verkleidet. Jetzt fehlen nur noch ein paar Blood-Bowlige Details und es kann mit der Bemalung losgehen.
Ich wählte dafür Wandfarben aus dem Baumarkt. Die kommen in kleinen "Probier-Dosen", die für unsere Zwecke völlig reichen. Bei den Farbtönen gibt es dank Tine Wittler ja inzwischen nichts was man sich nicht an die Wand schmieren kann. "Stone" und "Hot" sind da noch alltäglich. Wer lieber ein Spielfeld in braunes Moorwasser stellen will - kein Problem. Am Ende wird der Wassereffekt auf die blutigen Stellen aufgetragen. Ich habe auf diesen Arbeitsschritt nicht so viel Mühe verwandt, da auf dem Wasser sicherlich gewürfelt werden wird und das Material dadurch Schaden nehmen wird. Man kann ja irgendwann mal nachgießen. Am Ende sieht das so aus:






Das alleine wird wohl genug Ansporn sein, mal eine clubinterne Liga aufzustellen. Ich hoffe der kleine Abstecher in ein anderes Spielsystem und den Hobby-Bereich hat euch gefallen. Habt ihr auch ein Stadion gebaut und wollt es vorzeigen? Dann kontaktiert uns über das Kontaktformular.

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